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Vorbereitung auf den Jugendentschlafenengottesdienst
Bereits am Mittwoch, dem 1. November 2006, trafen sich die Jugendlichen des Bezirkes Ennepe-Ruhr zur gemeinsamen Vorbereitung auf ihren ersten Jugendentschlafenengottesdienst.
Zu Beginn des Nachmittags versammelten wir uns auf dem Ehrenfriedhof für sowjetische Zwangsarbeiter in Hattingen. Auf dem Friedhof sind 151 sowjetische Staatsbürger beigesetzt, die während des Zweiten Weltkriegs als Zwangsarbeiter auf der Henrichshütte umgekommen sind.
Bezirksjugendleiter Jörg Lämmerzahl berichtete von den Umständen, wie die zumeist jungen Männer und Frauen aus der Ukraine nach Hattingen verschleppt wurden. Nach Alter und körperlicher Verfassung wurden sie von der Wehrmacht in ihren Dörfern ausgewählt und per Lastwagen und Eisenbahn nach Westfalen verschickt. Hier mussten sie die Arbeitsplätze der zum Kriegsdienst eingezogenen Männer und der in den Rüstungsfabriken eingesetzten Frauen einnehmen.
Die Jugendlichen trugen auf dem Friedhof einige Lieder vor, in denen der Weg zur Erlösung aufgezeigt wird. In einem gemeinsamen Gebet traten wir fürbittend für die Verstorbenen ein. Anschließend blieben wir noch einige Augenblicke auf dem Friedhof zusammen, um uns in Stille mit den einzelnen Namen auf den Grabsteinen zu beschäftigen.
Vom Friedhof aus machten wir uns dann zu unserer Kirche Hattingen auf. Dort führte uns Bezirksjugendleiter Jörg Woeste durch ein abwechslungsreiches Programm, welches uns noch tiefergehend auf den Entschlafenengottesdienst vorbereiten sollte.
In der nur mit Teelichtern erhellten Kirche erläuterten uns zuerst die Jugendlichen der Gemeinde Witten-Stockum den durch Jesus Christus gelegten Weg zur Erlösung für die Entschlafenen. Die Jugendlichen aus der Gemeinde Witten-Annen führten uns eindrucksvoll vor Augen, wie viele Menschen diese Erde auf unterschiedlichste Art und Weise verlassen, sodass man unweigerlich ein Gespür für die immense Anzahl an Menschen in den Ewigkeitsbereichen bekam. Des Weiteren wurde ein offenes Singen angeboten, bei dem insbesondere das Lied "Betende Hände braucht unsere Zeit" Zuspruch fand. In einem Fürbittenbuch hatte jeder die Gelegenheit, seine ganz persönlichen Gedanken über oder an einen Verstorbenen niederzuschreiben. Ein ausgelegtes Transparent füllte sich schnell mit Namen von Personen, an die man denken wollte. Eine Gebetsrunde in kleinem Kreis bot die sofortige Möglichkeit, sich im gemeinsamen Gebet für einzelne Personen einzusetzen. Den Abschluss bildete eine Präsentation der Jugendlichen aus der Gemeinde Wetter-Wengern, in welcher Aussagen der Bibel zu den Themen Erlösung und Auferstehung mit eindrucksvollen Fotografien unterlegt wurden.
Viele Aussagen der Jugendlichen bestätigten, dass der Nachmittag eine sehr schöne Vorbereitung auf den Entschlafenengottesdienst darstellte. Insbesondere wurde von allen die in der Kirche gewahrte Stille hervorgehoben.
Wir freuen uns auf eine Wiederholung im nächsten Jahr!
Markus Woeste, Gemeinde Wetter-Wengern